WARUM

Ein gutes Leben in 10-Minuten-Nachbarschaften

WALK10min wünscht sich eine Schweiz, die an den geeigneten Standorten lebendige 10-Minuten-Nachbarschaften aufweist, damit:

  • jeder, der möchte, im Alltag seine Verrichtungen in kurzen Distanzen zu Fuss, in weiteren Distanzen sicher mit dem Fahrrad oder mit dem öffentlichen Verkehr zurücklegen kann und nicht auf das Auto angewiesen ist;
  • durch die hohe Nutzungsdichte und soziale Durchmischung ein vielfältiges Versorgungsangebot bestehen kann, welches primär durch die Nachfrage der lokalen Kundschaft gedeckt wird.

Siedlungsplanung neu denken

10-Minuten-Nachbarschaften werden heute weder durch die kantonalen Richtpläne gefordert noch von den kommunalen Nutzungsplänen ermöglicht. Dies obschon an gut erschlossenen Standorten ein Nachfrageüberhang für Wohnraum vorliegt, deshalb die Boden- und Mietpreise rasant steigen und Wohnraum an für 10-Minuten-Nachbarschaften geeigneten Standorten für viele Personen unerschwinglich geworden ist.

Die aufgrund der geltenden Raumpläne erzwungene räumliche Trennung von Wohnen, Arbeiten und Freizeit treibt den Auto und öffentlichen Verkehr an. Gleichzeitig verunmöglicht diese räumliche Trennung die Förderung des Fuss- und Fahrradverkehrs. Die nicht internalisierten externen Kosten des Auto- und öffentlichen Verkehrs verschlechtern ausserdem die Kostenwahrheit beim Verkehr, fördern die Zersiedelung, senken den Druck zur Innenentwicklung und verunmöglichen damit 10-Minuten-Nachbarschaften.

10-Minuten-Nachbarschaften entstehen erst dann, wenn in den kantonalen Richtplänen und kommunalen Nutzungsplänen an mit dem öffentlichen Verkehr gut erschlossenen Standorten:

  • hinreichend Wohnraum zugelassen wird (min. 10'000 Einwohner) und
  • ein bessere Nutzungsdurchmischung von Wohnen und Arbeiten (möglichst doppelt so viele Einwohner wie Volbeschäftigte) auf kurzen Distanzen gefördert wird.

Akzeptanz durch Transparenz und Co-Kreation

Die für den Vollzug der haushälterischen Bodennutzung bzw. der 10-Minuten-Nachbarschaften erforderlichen höheren Dichten müssen auf Akzeptanz stossen, damit sie mit der Raumplanung vollzogen werden können. Dies gelingt, indem die Kriterien für 10-Minuten-Nachbarschaften und die für den raumplanerischen Entscheid erforderliche Interessenabwägung:

  1. gemeinsam mit der Gesellschaft, der Wirtschaft sowie dem Staat festgelegt werden und
  2. auf nachvollziehbaren Indikatoren basieren.